Nach unserem Frühstück ging ein Teil der Crew noch zum Duschen. Anschließend hatten wir eine kleine Mannschaftsbesprechung, unser Skipper Axel hat uns unsere heutige Etappe vorgestellt. Die zweite Etappe führt uns von Sønderburg nach Dyvig. Das sind runde 12 Seemeilen.

Unsere erste Aufgabe ist das Überprüfen des Boots. Wir schauen nach dem Frischwassertank, nach dem Schmutzwassertank, der Batterie, dem Ölstand und der Tankfüllung. Jetzt erst dürfen wir uns bereit halten zum Ablegen. Das Wetter ist durchwachsen, wir haben 12 Grad und es nieselt leicht. Das Ablegemanöver klappt wie am Schnürchen und wir fahren mit dem Motor die nächsten 10 Minuten bis in den Stadthafen von Sønderburg. Hier warten wir darauf, dass sich die Brücke über den Als Sund hebt. Nur dann können Segelboote passieren. Aufgrund von schlechtem Wind fahren wir heute mit Motor weiter. Nach ca. einer Stunde versuchen wir unser Focksegel zu setzen, ohne Erfolg. Der Wind ist zu schwach und kommt aus der falschen Richtung. Immerhin klart es auf und wir sehen die Sonne durch die Wolken blitzen und die Temperatur steigt auf 20 Grad.

Was keiner von uns Neulingen wusste, im Als Sund der Ostsee leben Schweinswale. So sehen wir tatsächlich vier davon. Schweinswale sind Verwandte der Delfine, sie haben die selbe Größe.

Da es nicht viel zu tun gibt für die Crew, haben wir tatsächlich Zeit Kaffee zu kochen und zu trinken.

Um 15:38 Uhr erreichen wir unser heutiges Tagesziel Dyvig, einen wunderschönen kleinen Hafen. Eigentlich wollten wir Fisch essen gehen, scheitert an der Tatsache, dass das Lokal sonntags geschlossen ist und Dyvig nur aus drei Häusern besteht.

Wir kaufen im Hafenkiosk Würste und zwei Steaks (entspricht dem Gegenwert einer Kuh) und unser Smutje zaubert seinen fantastischen Spaghettisalat. Der Hafenmeister feuert den Grill an und wir grillen zusammen mit den anderen Seglern und Bootsfahrern. Zum Essen steht ein dekoriertes Zelt bereit, in dem alle Platz finden. Wir kommen mit einem Paar und dessen Sohn ins Gespräch und haben ein Déja-Vu. Er kommt aus Elzach und seine Frau aus Berlin. Sie leben in Berlin. Der Sohn lebt in Frankfurt und sein bester Freund lebt in Obersasbach und kennt das Haxenfest. Die Welt ist echt ein Dorf.

Zwei ältere Dänen haben ihren Spaß mit uns und wir finden schnell Gemeinsamkeiten. Beide „müssen“ morgen zu ihren Frauen zurück und trinken deswegen heute nur Wasser.

Der Mann aus Elzach stellt uns Vaseline zur Verfügung um unsere undichten Fenster zumindest eine zeitlang abzudichten. Wir erleben wieder einmal, dass Segler wie Camper sich gegenseitig helfen. Wir helfen dafür zwei Booten beim festmachen.

Beim Zurückbringen der Vaseline dürfen Edwin und Gregor das Boot der Familie besichtigen. Es ist ca. 80 cm schmaler als unser aber da es ein privates Boot ist, deutlich schöner und gemütlicher ausgestattet. Das Boot stammt aus dem Jahr 1994, man sieht ihm das Alter nicht an. Dyvig ist der Heimathafen dieses Boots, somit bekommen wir noch jede Menge Tipps welche Ecken der Ostsee hier in der Gegend besonders schön sein sollen.

Jetzt lassen wir den Abend an Deck ausklingen. Bilder kommen morgen, wir arbeiten noch daran, die Bilder von Alex Kamera auf das Notebook von Gregor zu bekommen. Das Notebook hat keinen SD Karten Steckplatz und die Kamera nimmt nur ein Original Canon Superkabel. Gut gelaufen.

Morgen früh gibt es wie gestern mehr zu lesen.

Um 7:00 Uhr ist die Nacht zu Ende, denn heute soll es „früh“ losgehen. Allerdings macht der Bäcker erst um 8 Uhr auf. Alex hat heute Nacht an Deck geschlafen, was den Geräuschpegel an Board erheblich senkte. Unserem Skipper Axel ist dafür beim morgendlichen Brille aufsetzen ein Glas aus der Brille gefallen. Ein guter Start in den Tag.